Die Kulturabteilung des Landes Salzburg berichtet im Anhang des Kulturentwicklungsplanes KEP Land Salzburg :
Die Salzburger Landesregierung bzw. das Ressort Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn beauftragte 2015 die Kulturverwaltung des Landes Salzburg mit der Erstellung eines Kulturentwicklungsplanes für das Land Salzburg. Die Fertigstellung sollte 2017 erfolgen, durch eine europaweite Ausschreibung wurde das beste Konzept durch eine Jury ausgewählt, den Zuspruch bekam LIquA (Linzer Institut für qualitative Analysen) – das Institut hatte zuvor u.a. bereits den Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz erarbeitet.
Nach drei Phasen der Vorbereitung und Ausarbeitung, begleitet von einem Projektteam und einer Steuerungsgruppe, konnte schließlich das Papier „Kulturentwicklungsplan KEP Land Salzburg“ (im Folgenden „KEP“) erarbeitet und Anfang März von der Salzburger Landesregierung beschlossen werden. Die (inhaltlichen) Weichen für die nächsten 10 Jahre Kulturarbeit im Land Salzburg sind gestellt.
Der Arbeitsprozess, aus dem der KEP hervorging, war auf die Partizipation aller Kulturschaffender im Land Salzburg ausgerichtet: Nach der mehrmonatigen Grundlagenarbeit nahmen etwa 600 Personen an einer Workshopphase teil; an den insgesamt neun Workshops waren nicht nur Kunst- und Kulturschaffende beteiligt, sondern auch Personen aus Schnittstellenbereichen wie Bildung, Tourismus oder Regionalentwicklung. Die in der Diskussions- und Workshopphase erarbeiteten Inhalte wurden schließlich zum Endfassung des KEP zusammengeführt, in eine Begutachtungsphase gegeben (öffentlich zugänglich auf der Homepage des KEP) und der Salzburger Landesregierung präsentiert.
Auch die Kunst- und Kulturvermittlung findet Raum im KEP (S. 37-38), für diesen Bereich werden ebenso Ziele und Maßnahmen formuliert. Als wesentliche Anliegen werden die „professionelle und zeitgemäße Kunst- und Kulturvermittlung für die kulturelle Zukunft des Bundeslandes“, die „Förderung der Kunst- und Kulturvermittlung für Kinder und Jugendliche“ und die „zeitgemäße Vermittlung von bedeutsamen Kunstobjekten und regionalen Erfahrungs- und Wissensschätzen“ genannt. Die im KEP angestrebten Maßnahmen sind wesentliche, so zum Beispiel der Ausbau des Kulturvermittlungsangebots im ländlichen Raum. Auch die „Festlegung von Qualitätsstandards für die Kunst- und Kulturvermittlung […] orientiert am ‚Berufsbild Kulturvermittlung“ von ICOM Österreich und dem Österreichischen Verband der KulturvermittlerInnen“ ist zu begrüßen. Dass gerade das Kapitel „Kunst- und Kulturvermittlung“ in der kritischen Salzburger Kulturberichterstattung mit der Überschrift „Sehr wichtig, ja eh“ überschrieben wurde, zeigt, wie viel Potential tatsächlich in diesem Bereich steckt. Die Tatsache, dass das Kapitel im KEP eineinviertel Seiten von insgesamt 57 Seiten umfasst, kann und muss auch als Auftrag verstanden werden.
Foto (c) Martina Mühlfellner