Zum Jahresthema „Outreach in der kulturellen Bildungsarbeit und kulturelle Communityarbeit“ veranstaltete der arbeitskreis neu die bereits „5. Salzburger Unkonferenz zur Kulturvermittlung“.
Am 6. Dezember 2023 wurde die Unkonferenz wieder mit einem neuen Konzept durchgeführt: der arbeitskreis neu lud ein, auf Vermittlungswegen durch Salzburg zu wandern. An einem Tag verweilten die Teilnehmenden an fünf Haltestellen und lernten verschiedene Vermittlungsansätze, Bildungsstrategien und Outreach-Konzepte kennen. Kolleg*innen verschiedener Kultursparten in der freien Szene und an Institutionen zeigten: Kulturvermittlung in der Stadt Salzburg ist bunt und der Austausch unter Kolleg:innen wichtig für die eigene Arbeit.
Die erste Station war das Literaturhaus Salzburg: Peter Fuschelberger gestaltet seit über 20 Jahren das Programm des Jungen Literaturhaus Salzburg. Seine Arbeit stellte er anhand von einen Best- und einem Worst-Practice-Beispiel vor, bei denen er mit verschiedenen Schulen in Salzburg zusammenarbeitete. Die präzisen Berichte und Praxisanalysen von Peter Fuschelberger ermöglichten die Diskussion über wesentliche Fragestellungen in der kulturvermittlerischen Praxis: Welches Projekt erfordert welchen materiellen, personellen Aufwand? Wie schafft man es, Schüler:innen aktiv in ein länger andauerndes Projekt einzubinden?
Über Mülln wanderte die Gruppe auf den Mönchsberg ins Museum der Moderne Salzburg: Mirabelle Spreckelsen-Csar, die Leiterin der Abteilung Kunstvermittlung, präsentierte ein inklusives Vermittlungsprojekt für Menschen mit Demenzerkrankung und erläuterte, worin die Herausforderungen des Projekts liegen; dazu gehört u.a. die Netzwerkarbeit mit Senior:innenheimen, Sozialvereinen usw. In einem praktischen Teil wurden in den Ausstellungsräumlichkeiten verschiedene Methoden ausprobiert, u.a. das Beschreiben und Zeichnen von Kunstwerken während zwei Menschen Rücken an Rücken sitzen.
Nach einer Stärkung im Museum mit der obligatorischen Wander-Jause zog die Gruppe über den Mönchsberg weiter zur Festung Hohensalzburg: Eva Kiesel stellte dort die neu umgebauten Ausstellungsräumlichkeiten in der Festung vor, die besonders auf Barrierefreiheit abzielen; dazu gehört nicht zuletzt die Mehrsprachigkeit der Texte in den Ausstellungen. Freilich bleibt das Thema Barrierefreiheit ein große Problemfeld in einer historischen Gebäudestruktur. Neben dem Gespräch über Besucher:innenzahlen und Angebote für ein touristisches Publikum wurden das Berufsfeld Kulturvermittlung und die Arbeitsbedingungen diskutiert.
Nach der Kaffeepause war die Unkonferenz zu Gast im Salzburg Museum: Sandra Kobel und Christine Walther vom Team der Kunstvermittlung stellten das „Studio Geschichte“ als Vermittlungs- und Ausstellungsraum mit Laborcharakter vor, wo gerade das Thema „Nachhaltig genießen“ die Besucher:innen des Museums einlud, sich mit Nachhaltigkeit im Bereich Ernährung auseinanderzusetzen. Ein umfassendes Projekt, das die Community in Salzburg in unterschiedlichen Outreach-Projekten miteinbezieht und in Zusammenarbeit mit der interuniversitären Einrichtung Wissenschaft und Kunst an der Universität Salzburg verfolgt und ausgearbeitet wurde.
Zum Abschluss hielt die Unkonferenz im Künstlerhaus im Nonntal: Petra Schlagbauer und Elisabeth Leberbauer von den ARTgenossen sprachen über viele Jahre Erfahrung in der kunstvermittlerischen Praxis mit Kindern und Jugendlichen in Schule und Freizeit. Anlass für den Besuch war die Eröffnung der 6. Kinderausstellung „Suchen, sammeln, ausstellen“ im Künstlerhaus: Zum Thema Sammeln entstanden in mehreren Workshops mit Kindern Objekte, mit denen schließlich in Zusammenarbeit mit den Kindern eine Ausstellung kuratiert wurde.