Am 12. November 2021 veranstaltete der arbeitskreis neu die bereits 4. Salzburger Unkonferenz zur Kulturvermittlung. Unter dem Titel “VERSCHOBEN. Kulturvermittlung kann das” verstand sich die digitale Unkonferenz als alternatives Archiv und Präsentationsfläche für Kulturvermittlungsarbeit in Zeiten der Pandemie: Was hat sich im Zuge der Corona-Pandemie verschoben? Welche Inhalte, Ziele und Methoden rückten in den Mittelpunkt? Was ist in der Schublade gelandet oder konnte hervorgeholt werden? Welche Konsequenzen zogen Kulturvermittler*innen aus einer Zeit, in der das Publikum nicht „da“ war? Welche Ideen und Strategien sind zukünftig relevant?
Nach einem OPEN CALL präsentierten acht Kulturvermittler*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ihre Ideen und Erfahrungen zum Thema. Um flexible Schadensbegrenzung kümmerten sich Armela Madreiter und Kim Ninja Kroneweg, Studierende von Applied Theatre des Thomas Bernhard Instituts.
-------- RAUS IN DIE WELT
Der erste Themenblock stand unter dem Motto „Raus in die Welt“. Die Beiträge von Sarah Fuhrer (Museum für Kommunikation Bern) und Sabine Hauser (Querbeet im Salzburger Bildungswerk/Gemeindeentwicklung) machten deutlich, wie die Pandemie das schon lange geforderte Anliegen von OUTREACH im Kulturbereich begünstigte. Es wird sich in Zukunft zeigen, ob Kulturinstitutionen diese Erfahrungen in einen systematischen Prozess überführen, bei dem abteilungsübergreifend strategische Maßnahmen geplant, durchgeführt und evaluiert werden.
-------- TRANSFORMATIVE MOMENTE DURCH DIGITALE VERMITTLUNG
Während der Bereich der digitalen Vermittlung im Kulturbereich vor der Pandemie eine untergeordnete Rolle spielte, wurde sie in der Pandemie zu DEM Instrument, um mit dem Publikum in Kontakt zu bleiben. Der Beitrag von Friederike Lassy-Beelitz (Kunstvermittlung Albertina, Wien) zeigte, welche Potentiale sich dadurch, etwa im Sinne von Barrierefreiheit und Inklusion, eröffneten. Christina Steinböck (Radiofabrik – Verein Freier Rundfunk Salzburg) vermittelte in ihrem Impuls Herangehensweisen und Methoden der Radiofabrik, um kulturelle Teilhabe zu fördern. Der Impuls von Helga Anna Gruber (Verein Kule – Kulturgutleben, Salzburg) warf aber Fragen in Bezug auf die Grenzen des Digitalen auf.
-------- ZUKUNFT PROGRAMMIEREN
Unter dem Motto „Zukunft programmieren“ präsentierten Julia Hürner & Benedikt Hochwartner (Kunstvermittlung mumok, Wien) das „mumok Scratch Lab“, einer Kombination aus praktischem Programmieren, regelmäßigen Besuchen der Ausstellungen und einem partizipativen Medienkompetenztraining. Zudem eröffnete Julia Perschon (Theatervermittlung Landestheater Niederösterreich) im Rahmen der Unkonferenz Perspektiven für ein “Theater der Zukunft” aus der Sicht von Jugendlichen. Denn letztlich Rückte die Pandemie verstärkt die Frage auf: Was brauchen, wollen, wünschen sie sich die Menschen von der Kultur(-Vermittlung)?