Die digitale Transformation ist fester Bestandteil der Gesellschaft. Traditionelle Wahrnehmungsstrukturen verändern sich und stellen Kulturbetriebe vor neue Herausforderungen. Die Art der Kulturvermittlung wandelt sich. Die Digitalisierung durchdringt die Kulturarbeit. Neuartige Formate und Erfahrungsräume entstehen. Sie verbinden das Analoge mit dem Digitalen. Die Basis dafür sind dynamische digitale Strategien. Die Neuen Medien entgrenzen Kulturinstitutionen: Diese erweitern sich in den digitalen Raum hinein; der digitale Besucher hat seine Bedürfnisse. Welche Chancen bietet die digitale Kulturvermittlung? Wo liegen ihre Risiken? Welche Möglichkeiten gibt es, sich von Facebook und Co ein Stück weit zu emanzipieren? Warum ist das wichtig? Was können Kollaborationen mit anderen bewirken?
An Beispielen wird das Potential der digitalen Kulturvermittlung ausgelotet sowie erfolgreicher Community-Aufbau mit Blogger Relations vorgestellt. Dialoggruppen werden auf die Zielsetzung der Kulturinstitution hin identifiziert und Multiplikatoren gewonnen. Für digitale Aktionen sind Kooperationen wichtig, weil sie Synergien bieten und die Sichtbarkeit steigern. Wertvolle Partner*innen können Stadtmarketing, Touristik, andere Kulturhäuser sowie Netzwerke sein. Der Fokus liegt auf Museen, die Strukturen sind auf andere Kultursparten (Theater, Künstler, Bibliotheken) übertragbar.
Die digitale Kulturvermittlung ergänzt die Vermittlungspädagogik. Schließlich geht es um Besucherbindung und zeitgemäße Vermittlung. Diesen Weg beschreitet die Kulturinstitution gemeinsam mit seinen Besucher*innen und Dialogpartner*innen vor Ort und im Web. Wie müssen Inhalte und Geschichten erzählt werden, um zu faszinieren? Welche Rolle spielt die crossmediale Vermittlung dabei?
In einem Theorieteil werden die vorangestellten Aspekte erörtert. Chancen und Risiken der digitalen Kulturvermittlung sollen diskutiert sowie die Rolle der Wissensvermittlung hinterfragt werden. Im Praxisteil können die Teilnehmer*innen eigene Projekte der digitalen Kulturvermittlung andenken ggfs. in Gruppenarbeit. Das umfasst die Bestimmung der Ziele, die Identifizierung der Zielgruppe und mögliche Kooperationspartner sowie die Wahl der Vermittlungsmedien.
Einführende Linktipps:
Zum Expert*innentag werden Expert*innen eingeladen, die in Form von Vorträgen und Workshops konkrete Bereiche und Fragestellungen des jeweiligen Jahresthemas anbieten und durchführen.
Zur Referentin Dr. Tanja Praske
Dr. Tanja Praske ist Kunsthistorikerin, Autorin und Lehrbeauftragte für Digitale Kunstgeschichte an der LMU München. Sie berät Kulturhäuser sowie Akteure der Kreativwirtschaft zu digitalen Strategien, konzipiert und setzt Formate der analog-digitalen Kulturvermittlung um.
Für die Bayerische Schlösserverwaltung (BSV) entwickelte Tanja Praske eine Garten-App, führte die SocialWalks #Lustwandeln sowie den #HohenzollernWalk auf der Cadolzburg durch. 2018 organisierte sie den BloggerWalk #BarockerLuxus für das Bayerische Nationalmuseum und entwickelte drei Blogparaden für Kulturhäuser (#SchlossGenuss, #DHMMeer, #SalonEuropa) anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres. Darüber hinaus gibt sie Blog- und Social-Media-Workshops und hält Vorträge zur analog-digitalen Kulturvermittlung.
Tanja Praske bloggt seit Oktober 2012 auf www.tanjapraske.de über Kunst, Kultur und Digitales. Sie ist Gründungsmitglied des Bloggerclub e. V.
(Veranstaltung für Mitglieder und Nicht-Mitglieder)