Montag, 20. Juni 2022
15.30 – 19.30 Uhr
Atelier im
Amalie-Redlich-Turm, Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg
Die erste Fortbildung zum Jahresthema „Outreach in der kulturellen Bildungsarbeit und kulturellen Communityarbeit“ war ein Workshop mit Birte Brudermann, abgehalten im Amalie-Redlich-Turm im Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg. Birte Brudermann ist ausgebildete Schauspielerin und ist mittlerweile im Bereich Kulturvermittlung, wo sie sich in interdisziplinären Projekten mit den bildenden und darstellenden Künsten auseinandersetzt.
In einer Vorstellrunde berichtete Birte Brudermann ausführlich über ihre umgesetzten Projekte und Tätigkeiten, bei denen sie mit unterschiedlichen Zielgruppen zusammengearbeitet hat, u.a. mit Lehrlingen der Binnenschifffahrt, Gastronomieschüler:innen, Musiker:innen, Menschen mit Sehbeeinträchtigung usw. („Das imaginäre Museum“, „Das Schiff und der Konzertsaal“ u.a.)
Neben der theoretischen Hinführung zu ihrem kulturvermittlerischen Ansätzen stelle Birte Brudermann mehrere Methoden vor, die in der Gruppe ausprobiert wurden und anregen sollten, in der eigenen Praxis angewandt zu werden. So z.B. das Einbinden der „Einfach alles Box. Die Wortschatzkiste“ (Rotraud S. Berner, Klett Kinderbuchverlag), eine Enzyklopädie in Kartenform, die in sieben Sprachen zum Erzählen, Spielen und Erfinden einlädt. Die Teilnehmenden zogen Karten und schlüpften in Charaktere, entwarfen ein soziales Umfeld und erzählten von einem besonderen Ereignis. Am Ende wurde eine gemeinsame Zeichnung in den Kleingruppen erstellt. Die Karten wurden nochmals in Kleingruppen eingesetzt: Ein Gemälde von Hieronymus Bosch war der Ausgangspunkt für eine weitere Übung – ohne Absprache stellten sich die Teilnehmenden in einer Farbskala auf, die dem Gemälde entsprach. Bei einer nächsten Übung zog wieder jede:r eine Karte und sollte sich als der abgebildete Gegenstand im Bosch-Gemälde räumlich verhalten; auf einer weiteren gezogenen Karte war ein Gefühl beschrieben – wie verhält sich nun der Gegenstand zu diesem Gefühl? Eine dritte Karte nannte wieder ein Gefühl – als der zuvor gezogene Gegenstand, der dieses Gefühl empfindet, sollten sich die Teilnehmenden wieder in der Farbskala aufstellen.
Als letzte Übung stellten die Teilnehmenden in Kleingruppen einzelne Szenen aus dem Bosch-Gemälde nach, die restlichen Teilnehmenden mussten das Bilddetail erraten.
Nachdem Birte Brudermann auch im Trickfilm-Bereich arbeitet, wurde in einem weiteren Teil der Fortbildung ein einfaches Filmexperiment vorgestellt: Inspiriert vom Film „Cinématon“ des französischen Regisseurs Gérard Courant, werden 30 Sekunden lange Kurzfilme im Standbild erstellt, außerdem eine 30 Sekunden lange Tonspur, die dann zusammengeschnitten werden.
Fotos © arbeitskreis neu/Magdalena Stieb