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2. Salzburger Unkonferenz zur Kulturvermittlung

Initiative Architektur
15. November 2019
10.00 – 18.00 Uhr / Anmeldung bitte an: info@arbeitskreisneu.at
Mitglieder: €10.- I Studierende, Mitglieder des Österreichischen Verbands der Kulturvermittler*innen €12.- I Nichtmitglieder: €15.- (Betrag bitte bar mitnehmen)
Die 2. Salzburger Unkonferenz zur Kulturvermittlung des arbeitskreis neu stellt das Jahresthema 2019 
„(Unter-)Haltung in der Kulturvermittlung“ in den Fokus.

Wie vermittle ich Haltung, wenn oft Unterhaltung gefordert wird? Wodurch oder worin manifestiert oder entwickelt sich Haltung in der Kulturarbeit? Wie vermittle ich Haltung? Und: In welchem Verhältnis stehen in der Kulturarbeit Unterhaltung und Haltung?

Die Tagung wendet sich von traditionellen Tagungsabläufen ab. Der Tag folgt dem Prinzip eines performativen Barcamps und ist partizipativ und interaktiv angelegt. Die Trennung zwischen Publikum und Vortragenden ist aufgehoben.

Fünf Impulsgeber*innen aus soziokultureller Kinder- und Jugendarbeit, Museum, angewandter Theatervermittlung, Performancekunst und freier Szene geben Impulse zum Thema und laden die Teilnehmenden ein, sich einzubringen. 

Thomas Diesenreiter (KUPF Oberösterreich)
Claudia Heu (freischaffende Künstlerin, Performerin und Dozentin, Wien)
Thomas Schuster (Verein Spektrum, Salzburg)
Elke Smodics (trafo.K, Wien)
Michael Weese (Direktor Salzburger Freilichtmuseum)
Ulrike Hatzer (Regisseurin, Univ. Prof. für Applied Theatre, Thomas-Bernhard-Institut, Universität Mozarteum): Konzept zum performativen Setting der Unkonferenz

PROGRAMM
Ablauf: 

Ankommen: ab 9.45 Uhr

Vormittagsblock (mit Pause): 10.00 – 13.00 Uhr
Impulseinheiten 

Mittagspause: 13.00 – 14.30 Uhr

Nachmittagsblock (mit Pause): 14.30 – 18.00 Uhr 

Diskussionsinstallation „Alles im Fluß“

IMPULSE

IMPULS Thomas Diesenreiter (KUPF Oberösterreich)

Unterhaltung ohne Haltung?

Wenig ist in manchen Kunst- und Kulturzirkeln so verpönt wie Unterhaltung. Kann nur Haltung zeigen, wer nicht lacht? Natürlich nicht. Eine Verteidigung der Unterhaltung in der Kulturarbeit.

Thomas Diesenreiter ist ein in Linz ansässiger und tätiger Kulturmanager. Seit 2016 ist er als Geschäftsführer der Kulturplattform Oberösterreich tätig. Er arbeitet seit 2006 am freien Rundfunkarchiv Cultural Broadcasting Archive CBA. Seit 2013 ist er Mitglied des Verwaltungsausschusses der Radio FRO – Freier Rundfunk Oberösterreich GmbH. Gemeinsam mit anderen hat er 2015 den WurstvomHundBall als politisches Statement gegen Österreichs Rechtsruck ins Leben gerufen.

IMPULS Claudia Heu (freischaffende Künstlerin, Performerin und Dozentin, Wien)
Sich aufrichten

Haltung. 
Sich in Richtung Himmel strecken, um einen größtmöglichen, inneren Raum zu entwickeln, in dem man sich selbst anschauen und mit sich selbst vertraut werden kann. Aus diesem Raum heraus, der Welt antworten.
/
Sei freundlich.
/
Wieviel Gegensätze kann ein Mensch in sich selbst aus-halten? Was ist meine Vorstellung von mir selbst? Wie komme ich zu meiner eigenen Würde, zu Respekt vor mir selbst? Wie bleibe ich, trotz Wirren, in meinem eigenen Zentrum?

Aikido.

Aikido ist eine japanische Kampfkunst.Aikido beginnt bei der eigenen Haltung. „Stehen und sich aufrichten, nach oben strecken und den Brustkorb öffnen, dann erst kann man frei atmen“, so Noboyuki Watanabe Sensei. Die Energie beginnt zu fließen, die eigene Größe und Präsenz zeigt sich. Der geschaffene, offene Raum lässt neue Möglichkeiten im Umgang mit sich selbst und dadurch auch mit dem anderen zu.

Claudia Heu ist Künstlerin, Performerin und Dozentin, u. a. für Aikido, Improvisation, Talmi-Methode®, sowie performative Praktiken im öffentlichen Raum u.a. an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), dem Max Reinhardt Seminar, der University of New Mexico, beim ImPulsTanz Festival und am SEAD. Ihre Arbeit umfasst ortsspezifische Performances, Installationen und soziale Interventionen, in Zusammenarbeit u. a. mit Filmemacher*innen, Aktivist*innen, Friseur*innen, Nonnen, Busfahrer*innen, Stadtplaner*innen, bildenden Künstler*innen oder Nachtwächter*innen. 

IMPULS Thomas Schuster (Verein Spektrum)
Grundhaltung zeigen

In allen unseren Einrichtungen vertreten wir eine offene, nicht wertende, transparente, empathische, partizipative Grundhaltung unseren Adressat*innen und Netzwerkpartner*innen gegenüber. Diese Handlungsprinzipien und Grundsätze sind konzeptionell festgeschrieben. Und dienen unseren Mitarbeiter*innen als Arbeitsgrundlage. Zentrale Perspektive unserer Arbeit ist die Orientierung an der Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und deren Familien. Ziele dabei sind der Abbau sozialer, kultureller, geschlechtsspezifischer Nachteile und Chancengerechtigkeit. „Abholen, wo die Jugendlichen stehen“ ist nicht nur eine leere Phrase, sondern Ausgangspunkt für unsere Angebote. 

Thomas Schuster, Geschäftsführer des social-profit-Vereins Spektrum in Salzburg, studierte an der Sozialakademie für Berufstätige in Salzburg, Pädagogik an der Universität Innsbruck, Psychotherapeutisches Propädeutikum. Er ist Initiator vieler soziokultureller Projekte, außerdem Lehrbeauftragter für soziokulturelle und interkulturelle Soziale Arbeit an der Fachhochschule Salzburg, Studiengang Soziale Arbeit und an der Universität Salzburg am Fachbereich Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Sozialpädagogik für die offene Kinder und Jugendarbeit.Neuer Text

IMPULS Elke Smodics (trafo.K, Wien)
Haltung teilen
"Von Kollaborationen aus denken, hierarchischen Ordnungen den Kampf ansagen." 

Fragen nach kollektiven Praxen sind ohne partizipativen Prozess nicht denkbar. Eine Kunst- und Kulturvermittlung als (selbst-)kritische Praxis, die transformative Bildungsgeschehen anstrebt, ist von kollaborativem Arbeiten und partizipativen Prozessen geprägt und wird von diesen bestimmt. Dabei steht der Anspruch im Zentrum, den Projektprozess so offen zu gestalten, dass Raum entsteht für unerwartete Begegnungen, nicht planbare Situationen – als Rahmenbedingung für emanzipatorische Handlungen und solidarische Verbindungen – in dem ein Wissensaustausch untereinander und eine gemeinsame Wissensproduktion miteinander stattfinden kann, mit dem Ziel der Hinterfragung und Veränderung von rassistischen, sexistischen und anderen diskriminierenden gesellschaftlichen Verhältnissen. 

Elke Smodics ist Kommunikationskuratorin mit den Schwerpunkten zeitgenössische Kunst, Feminismus und Partizipation in Kunst und Kulturvermittlung. Ein Fokus ist dabei die Entwicklung von Vermittlungstools und Arbeitsmaterialien für antidiskriminierende, emanzipatorische Bildungsprozesse. Sie ist Gründungsmitglied wie auch Teilhaberin von Büro trafo.K, das 2012 den österreichischen Kunstpreis erhalten hat. Sie kuratiert partizipative Ausstellungen sowie Projekte im öffentlichen Raum und ist Lehrbeauftragte zu queer-feministischen, transdisziplinären Vermittlungsstrategien.

IMPULS Michael Weese (Direktor Salzburger Freilichtmuseum)
Haltung aufbauen

Das Salzburger Freilichtmuseum hat 2019 einen Architekturwettbewerb für ein neues Besucherzentrum ausgeschrieben. Mit diesem Neubau verbindet sich auch eine neue Haltung des Salzburger Freilichtmuseums: Das Salzburger Freilichtmuseum entwickelt sich zu einem offenen Forschungsmuseum. Wir wollen mit der Gesellschaft über vergangene und zukünftige Entwicklungen des ländlichen Raumes reden. Wir wollen unser Wissen mehr mit der Gesellschaft teilen. Wir wollen von der Gesellschaft hören, wie wir uns zu entwickeln haben. Mit dem neuen Besucherzentrum soll sich diese Haltung des Museums manifestieren: Optimale und barrierefreie Aufnahme, Abwicklung und Weiterleitung von jährlich über 100.000 Besucher*innen gewährleisten und räumliche wie inhaltliche Angebote zur Weitergabe und dem Einholen von Wissen, Erinnerungen und Erfahrungen schaffen.

Michael Weese leitet seit 2017 das Salzburger Freilichtmuseum, zuvor wissenschaftlicher Leiter des Landesmuseums Burgenland. Außerdem freier Ausstellungskurator u.a. für das Österreichische Museum für Volkskunde und das Landesmuseum Niederösterreich. Nach einer technischen Ausbildung Studium der angewandten Kunst und Europäischen Ethnologie in Wien. Gegenwärtig ist er Mitglied im Museumsbeirat der Sektion Kunst und Kultur des Bundes. Lebenskultur und Alltagskultur eines Landes zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, steht seit mittlerweile dreißig Jahren im Mittelpunkt seiner museologischen Arbeit. 

Diskussionsinstallation „Alles im Fluß“

In drei Diskussions-/Impulsräumen und einem Denk-, Schreib- und Reflektionsraum werden die Impulse verarbeitet und in der Gruppe vertieft. Dabei sollen sich Möglichkeitsräume öffnen, die ausgehend von den Impulsen und dem Thema „(Unter-) Haltung in der Kulturvermittlung“ neue Verhandlungsräume entwickeln lassen.

Ulrike Hatzer ist Theaterregisseurin, Konzeptentwicklerin und Professorin für Applied Theatre am Thomas-Bernhard-Institut der Universität Mozarteum. 2010 – 2017 co-entwickelte sie das Format „Stadt-Theater" für das Staatstheater Braunschweig und inszenierte dort zahlreiche partizipative Theaterprojekte. Für die recherchebasierte Produktion „Nebenan" am Jungen Staatstheater Braunschweig wurde sie 2017 für den FAUST in der Kategorie Regie nominiert. Seit Herbst 2017 ist sie mit dem Aufbau eines Masterstudiums „Applied Theatre – künstlerische Theaterpraxis und Gesellschaft" an der Universität Mozarteum in Salzburg betraut, der im Wintersemester 2019/20 an den Start geht.


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Samstag, 24. September 2022 9.30 – 16.30 Uhr Wagrain, Stille Nacht Museum im Pflegerschlössl
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Treffpunkt: Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23, 5020 Salzburg 6. Dezember 2022 10.00 – 18.00 Uhr
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Büro arbeitskreis neu, Auerspergstraße 51 Mittwoch, 27. April 2022 17.30 – 19.30 Uhr
von eva.winkler 14 Juli, 2023
Montag, 20. Juni 2022 15.30 – 19.30 Uhr Atelier im Amalie-Redlich-Turm , Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg
von Website Editor 19 Okt., 2022
Einreichfrist: 17. November 2022 Einsendungen per Mail an broschuere.arbeitskreis@gmail.com weitere Informationen siehe unten
von info 21 März, 2022
im digitalen Raum über Zoom Freitag, 12. November 2021 9.00 – 13.00 Uhr
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